Forum 01
Haltung und Verantwortung - Cultural Leadership für den Wandel
Führung für Kulturorganisationen verlangt in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels nach der Fähigkeit, Organisationen an neue Herausforderungen anzupassen und sie entsprechend weiterzuentwickeln.
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Cultural Leadership bedeutet in diesem Zusammenhang, sowohl die kulturelle Führungsrolle von Kulturorganisationen für die Gesellschaft wahrzunehmen als auch nach innen durch gute Führungspraxis sinnvolle Veränderungen zu ermöglichen. In diesem Forum soll es um zwei Kernbegriffe gehen, die für die Transformation in Organisationen in Zeiten von Wandel und Unsicherheit zentral sind: Haltung und Verantwortung.
Das Forum wechselt Impulse mit Phasen der Reflexion und Diskussion ab. Das Ziel ist es, dass Teilnehmende die Möglichkeit erhalten, gleichermaßen hilfreiche Anstöße für die eigene Arbeit mitzunehmen und im Austausch zudem die eigene Position und das eigene Handeln in Veränderung zu reflektieren. Das Forum richtet sich an alle Personen, die in Kulturorganisationen Führungsaufgaben wahrnehmen oder konstruktiv an Veränderungsprozessen in ihrer Organisation mitwirken möchten.
Prof. Dr. Martin Zierold
Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, systemischer Coach und Berater für Cultural Leadership (Hamburg, Lüneburg)
Forum 02
Digitalisierung spielerisch
Ziel dieses Forums ist die Mitnahme von persönlichen Skills, um für die Herausforderungen in diesem Thema gut gerüstet zu sein.
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Mit einer Einführung zu Gamifizierung und Digitalisierung in Kultureinrichtungen wird aufgezeigt, wie diese Technologien genutzt werden können, um Besucher:innen zu begeistern und komplexe Themen auf eine einfache und spielerische Art zu vermitteln. Beispiele für die Umsetzung von Games und Digitalisierungskonzepten sowie eigene Erfahrungen werden diskutiert.
In einer anschließenden Arbeitsphase werden erste Ideen zu Umsetzungsstrategien und ganz praxisnahen Dingen wie mögliche Kosten gemeinsam entwickelt.
Fee Bonny
Game Designerin (Köln)
Forum 03
Resilienz: Stärken – sich und andere. Besonders in Krisenzeiten
„Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt.“ Dieses Zitat von Albert Camus bringt gut zum Ausdruck, was es heißt, die eigene Resilienz wahrzunehmen.
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In Zeiten multipler Krisen trotz Erschütterungen sich (immer) wieder aufzurichten. Auch und gerade im kulturellen Kontext.
In diesem Workshop gehe ich mit den Teilnehmer:innen auf Entdeckungsreise, zeige Grundhaltungen und Fähigkeiten auf, die Wege eröffnen können, um Krisen zu überwinden. Befähigungen und Haltungen, die wir bereits in uns tragen und/oder vielleicht vergessen haben. Sie gilt es – erneut und verstärkt – in den Blick zu nehmen und mit ihnen die Macht der Veränderung zu spüren und zu gestalten.
Es ist Zeit, einen Resilienzkoffer zu packen, denn: Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.
Katrin Mercker
Moderatorin (Hamburg)
Forum 04
Potenziale entfalten – Freiräume entwickeln
Der Mensch ist in einem hohen Maße jederzeit lern- und entwicklungsfähig. Darüber hinaus ist er fantasievoll und verfügt über kreatives Potenzial, um aktiv an der Gestaltung der Zukunft teilnehmen zu können.
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Theaterarbeit schärft den Blick auf verschiedene Perspektiven, fördert das Miteinander, die Kommunikation und Konfliktfähigkeit ohne Ansicht auf Herkunft, Bildung und Religion der Beteiligten. Schöpferische Potenziale werden entdeckt und gefördert und der Blick wird vom ewig Defizitären auf die Stärken und Möglichkeiten gelenkt.
In diesem Forum wird beispielhaft das Projekt !STAGE des Gelsenkirchener Consol Theaters vorgestellt und Transfermöglichkeiten für die eigene Arbeit der Teilnehmenden werden diskutiert. Kleine praktische Übungen zeigen, welche Qualität Theaterarbeit im Kontext von Orientierung und Selbstwirksamkeit entwickeln kann.
Georg Kentrup und Ulrike Brockerhoff
Consol Theater (Gelsenkirchen)
Forum 05
Transformation der öffentlichen (Kultur)Verwaltung
Im Rahmen eines mehrjährigen Organisationsentwicklungsprozesses stellt sich das Kulturforum Witten mit Blick auf die großen Transformationsbewegungen Digitalität, Diversität und Nachhaltigkeit neu auf.
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So sichert es seine programmatische und finanzielle Anschlussfähigkeit: indem es eine auf stetigen Wandel ausgerichtete Organisationskultur etabliert, die über das Erlernen transformativer Methoden und sozialer Kompetenzen seitens der Mitarbeiter:innen implementiert wird.
Der Aufbau von innovationsfördernden Strukturen ermöglicht es, neue Formen der Produktion zu erproben und Innovation als eigenständige Praxis und Kompetenzfeld in den Alltag zu integrieren. In der Folge wandeln sich Räume, Personal, Programm und Publikum mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und den Wunsch nach Teilhabe. Die einleitende Key Note zeigt exemplarisch entlang der Handlungslogik Digitalität auf, wie durch die Etablierung innovationsfördernder Strukturen ein nachhaltiger struktureller und programmatischer Wandel initiiert werden kann. In einer anschließenden Workshop-Phase wird aus unterschiedlichen Perspektiven eine Basis für die Transformationsfähigkeit von Verwaltung erarbeitet.
Jasmin Vogel
Kulturforum Witten
Forum 06
Versprechen Partizipation
In diesem Forum thematisieren wir den transformatorischen Aspekt von Partizipation und fragen danach, wie die Einbeziehung von Publikum gelingen kann, um kulturelle Inhalte zu erarbeiten.
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Drei unterschiedliche Herangehensweisen öffnen die Diskussion für einen reflexiven Austausch: Mit den Erfahrungen aus der Blackbox Archäologie steuert das LWL-Museum für Archäologie und Kultur Erkenntnisse aus der Arbeit in einem Co-Labor mit Bürger:innen für digitale Museumsangebote bei. Das Center for Literature präsentiert das Brückenbauen zwischen Programm und Publikum am Beispiel seiner Lesebürger:innen. Das Bruchwerk-Theater präsentiert ein offenes Verständnis von Theater im Hinblick auf horizontale Strukturen und im Sinne eines Diskursortes.
Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen werden die Rahmenbedingungen für Partizipation und Aspekte wie die Öffnung von Kulturinstitutionen mit den notwendigen Haltungen diskutiert. Dabei sollen unter anderem Erwartungen und Wirkungsevaluation einer kritischen Befragung unterzogen werden. Die Moderation des Forums setzt auf interaktive Einheiten und soll viel Raum für den kollegialen Austausch bieten.
Dr. Jörg Albrecht
Burg Hülshoff - Center for Literature (Havixbeck)
Dr. Doreen Mölders
LWL-Museum für Archäologie und Kultur (Herne)
Milan Pešl
Bruchwerk Theater (Siegen)
Moderation: Anke von Heyl
Forum 07
Der Weg zum Hauptamt: Transformationsprozesse von bürgerschaftlich getragenen Kultureinrichtungen und -vereinen aktiv gestalten
Der Arbeitsumfang ist für viele ehrenamtlich getragene Kultureinrichtungen und -vereine enorm und teils nicht mehr zu tragen. Eine Möglichkeit der Transformation ist der Weg zu hauptamtlichen Strukturen.
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Doch wann haben hauptamtliche Stellen überhaupt Sinn? Wie sind sie finanzierbar? Wie kann der Prozess gestaltet werden? Und was muss bei der Implementierung von hauptamtlichen Strukturen und in der späteren Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen überhaupt alles mitgedacht werden?
Anhand von zwei Beispielen möchten wir uns in diesem Forum anschauen, wie ein solcher Prozess in der Praxis aussehen kann, und die oben genannten Fragen aus der Perspektive der Organisationsentwicklung diskutieren. Teilnehmer:innen können in diesem Forum einen individuellen Blick auf Möglichkeiten in ihrer Kultureinrichtung werfen.
Ruth-Anne Damm
Zweitzeugen e. V. (Bünde)
Julia Junge
Trainerin und Organisationscoach (Bremen)
Dr. Kathrin Pieren
Jüdisches Museum Westfalen (Dorsten)
Forum 08
Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb? Einfach machen.
How-to-Forum für Kulturmacher:innen und Klimaschützer:innen
Transformationen aller Art prägen unser aktuelles gesellschaftliches Leben. Aber keine davon betrifft so umfassend alle Lebensbereiche wie der Klimawandel.
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Wenn es um die (neue) Relevanz von Kultureinrichtungen geht, ist ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Emissionsreduktion und zur kreativen Gestaltung der notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen also keine Frage mehr des „ob“, sondern des „wie“. Gerade in kleinen Kultureinrichtungen fehlt es jedoch oft an Zeit, sich einen Überblick über die Thematik zu verschaffen und an Kompetenzen, einen eigenen Einstieg zu finden.
Das Forum gibt einen Überblick über politische Rahmenbedingungen, Eckdaten und Informationsquellen. Anhand von Praxisbeispielen (gerne auch eigenen) erfahren die Teilnehmer:innen von Möglichkeiten, Nachhaltigkeit in Kulturbetrieben zu gestalten.
Margrit Lichtschlag
Kulturberaterin und systemische Coachin (Essen)
Forum 09
Der Weg zum ganzheitlichen Fördersystem
Die Projektförderung ist ein Evergreen der öffentlichen Kulturfinanzierung. Doch welche Produktionsbedingungen entstehen dadurch insbesondere in der Freien Szene?
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Inwieweit könnten andere Formen der Kulturfinanzierung – etwa mehrjährige oder Konzeptförderung – nicht nur der künstlerischen Arbeit, sondern auch den wachsenden Herausforderungen an Kommunen gerecht werden?
Das Forum nähert sich diesen Fragen mit zwei Impulsen: Cilgia Gadola präsentiert Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Forschungsprojekts „Systemcheck“, das über zwei Jahre die Arbeitssituation von freien darstellenden Künstler:innen in Deutschland untersuchte. Hiernach skizziert Sabine Modzel-Hoffmann, warum und wie die Stadt Kempten im Allgäu ihre Kulturförderung zum Jahr 2023 strategisch neu ausrichtete.
In die anschließende Fishbowl-Diskussion bringen Nilüfer Kemper und Jule Wanders Erfahrungen aus der Praxis ein: Welche neuen Wege zur ganzheitlichen Kulturförderung werden bereits in Westfalen-Lippe beschritten? Und was brauchen Freie Szene und Kommunen perspektivisch, um ihr gemeinsames Ziel eines passgenauen und dynamischen Fördersystems für gute Kulturarbeit zu erreichen?
Cilgia Gadola
Bundesverband Freie Darstellende Künste, Projekt „Systemcheck“ (Berlin)
Nilüfer Kemper
dott – dortmunder tanz und theaterszene e. V.
Sabine Modzel-Hoffmann
Kulturamt der Stadt Kempten/Allgäu
Jule Wanders
Fachbereich Kultur und Bildung der Stadt Bocholt
Moderation: Simone Schiffer, LWL-Kulturabteilung
Forum 10
Sand im Getriebe?! Was tun, damit es zwischen Politik und Verwaltung weniger knirscht?
Kleine und große Kulturprojekte können nur im Miteinander von Politik und Verwaltung gelingen. Aber zunehmend machen Beteiligte die Erfahrung, dass die Zusammenarbeit trotz gemeinsamer Ziele und klarer Beschlüsse nicht rund läuft.
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Jeder und jedem fällt dazu aus der eigenen Kommune bestimmt ein Beispiel ein.
Was brauchen Politiker:innen für ihre Beschlüsse und was brauchen Verwaltungsmitarbeiter:innen für ihre Vorgänge? Welche gegenseitigen Erwartungen und Wünsche gibt es – angesichts sich wandelnder Anforderungen an Kommunikation und Rahmenbedingungen für Konsensbildung?
Das Forum ist Plattform zum Austausch und zur gemeinsamen Lösungsfindung für Politik und Verwaltung auf allen Ebenen.
Christina Osei
MdL und Rat der Stadt Bielefeld
Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger
LWL-Kulturabteilung (Münster)
Claudia Schwidrik-Grebe
Stadt Marl
Moderation: Martin von Berswordt-Wallrabe
Forum 11
Potenziale „grüner“ Gesellschaftsräume!?
Social Distancing während der Pandemie hat es besonders deutlich gemacht: Grünflächen sind wichtige Orte der Begegnung, des Austauschs und der Inspiration.
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Ihrer kulturhistorischen Dimension nach sind Gärten und Parks seit jeher als Räume sozialer Interaktion und des Diskurses konzipiert und realisiert worden.
Der Zugang zu diesem lebendigen kulturellen Erbe ist in Zeiten des Klimawandels besonders relevant. Im Kontext von ökologischer Nachhaltigkeit und Grünraumgerechtigkeit soll in diesem Forum aus kunsthistorischer, raumplanerischer und klimagerechter Perspektive diskutiert werden, welche Entwicklungen es hier bereits gibt und was zukünftig sinnvoll sein könnte.
Als Resonanzraum für die Diskussion dienen Landschaftsbilder in der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Als visuelle Erzählformen können sie dabei unterstützen, historische Dimensionen zu identifizieren, um neue Visionen zu entwickeln und zu beschreiben.
Im Dialog mit Objekten der Sammlung knüpft das Forum daran an, was Künstler:innen im Kontext ihrer Zeit wie in ihren Werken manifestiert haben: Landschaft, Gärten und Parks sind mehr als Wiesen, Wälder und Seen – sie sind neben wichtigem Ökosystem auch zentraler Lebens-, Kultur- und Gesellschaftsraum.
Dr. Judith Claus
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Münster)
Dr. Christopher Kreutchen
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen (Münster)
Namid Krüger
Fridays for Future und Scientists for Future (Münster)
Sebastian Schlecht
Architects 4 Future - A4F (Gelsenkirchen)
Forum 12
Agilität im Besprechungsmanagement
Der Arbeitsalltag unterliegt einem stetigen Wandel. Die Anforderungen an die Selbstorganisation, Teambesprechungen oder Projektarbeit werden stetig komplexer und herausfordernder.
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Mit agilen und digitalen Methoden kann man diesen Herausforderungen schnell und mutig begegnen.
In zwei Workshops werden wir uns dem Thema der Agilität widmen. Ziel ist es, einen kompakten Überblick und erste Impulse für ein agiles Besprechungsmanagement zu geben und direkt anzuwenden.
Der erste Workshop (von 11:30 bis 13 Uhr) beinhaltet die Basics des agilen Besprechungsmanagements und lädt alle Einsteiger:innen ein, das Thema der Agilität zu entdecken. Fortgeschrittene können ihr Wissen im Zuge des zweiten Workshops (von 14 bis 15:30 Uhr) praktisch anwenden, unterschiedliche Formate ausprobieren und anhand eines Praxisbeispiels erste Einblicke in den agilen Arbeitsalltag einer Kultureinrichtung gewinnen.
Laurenz Balzarek
LWL-Haupt- und Personalabteilung (Münster)
Anika Ellwart
LWL-Museum für Archäologie und Kultur (Herne)
Navina Mehmood
LWL-Haupt- und Personalabteilung (Münster)
Forum 13
Service Design (Thinking): Nutzer:innenorientierung als zentrales Werkzeug der Transformation
Jede Organisation neigt langfristig zu Konservativismus und Selbstbeschäftigung. Angesichts der grundlegenden – und sich beschleunigenden – Transformation unserer Gesellschaft braucht es deshalb einen neuen Blick auf unsere Kulturorganisationen.
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Der Blick von außen – der Blick der Besucher:innen – ist der hilfreichste, um neue Formate zu entwickeln, die eigene Organisation weiterzuentwickeln und neue Zielgruppen zu verstehen und sie zu binden.
Aber wie funktioniert Nutzer:innen-Orientierung konkret? Welche Methoden helfen als Einstieg? Der Workshop gibt einen Überblick über das Thema und zusammen probieren wir zwei Methoden live und konkret aus.
Axel Watzke
Organisationsentwickler und Prozessgestalter (Berlin/Prädikow)